Straßenfest organisieren: Mit diesen 5 Tipps planen Sie Ihr privates Straßenfest

Straßenfest organisieren

Gemeinschaft macht glücklich. Ein privates Straßenfest ist eine ideale Möglichkeit, um das nachbarschaftliche Miteinander zu stärken. Wussten Sie, dass es dafür sogar einen eigenen Feiertag gibt? Der letzte Dienstag im Mai ist seit 2018 offiziell der „Tag der Nachbarschaft“ in Deutschland. Ein eigenes Straßenfest mit Ihren Nachbarn können Sie aber selbstverständlich an jedem anderen Tag im Jahr organisieren. Und schon wären wir beim Thema: Wie organisiert man ein privates Straßenfest? Alle Infos und Tipps dazu gibt es hier.

Stadt- und Straßenfest oder Nachbarschaftsfest?

Stadt- und Straßenfeste kennen Sie zumindest aus dem Fernsehen und haben womöglich eine solche Feierlichkeit bereits persönlich erlebt. Ein Nachbarschaftsfest ist anders. Im Gegensatz zum öffentlichen Stadt- oder Straßenfest ist es:

  • nicht öffentlich. Es richtet sich nur an einen geschlossenen Personenkreis: ihre direkte Nachbarschaft. Öffentliche Werbung ist untersagt. Nur persönliche Einladungen (zum Beispiel ein Flugblatt im Briefkasten oder ein Aushang im Treppenhaus) sind zugelassen.
  • nicht kommerziell. Speisen und Getränke dürfen nur zum Selbstkostenpreis abgegeben werden.

 

Straßenfest in 5 Schritten: So gelingt die Organisation

Die Idee steht. Die Vorfreude wächst. Aber es macht sich auch ein Gefühl der Überwältigung breit. Wo soll man anfangen, wie gelingt die Organisation? Die folgenden fünf Schritte helfen dabei, das Straßenfest systematisch und ohne Stress zu organisieren.

1. Gemeinsames planen des Straßenfestes

Wenn Sie allein die Idee für ein Nachbarschaftsfest hatten, ist es empfehlenswert zu erfragen, wie die Nachbarn das sehen. Kommt Ihnen Interesse entgegen, kann die Planungsphase starten. Finden Sie Mitstreiter und Mitstreiterinnen für das Planungs- und Organisationsteam. Auf diese Weise werden die Aufgaben über mehrere Schultern verteilt. Zumindest die großen Teilbereiche wie
  • rechtliche Vorgaben
  • Kommunikation
  • Unterhaltung
  • Verpflegung
  • Abbau und Aufräumen

 
sollten aufgeteilt werden. Je mehr Leute helfen, desto besser. Das hat zwei Gründe: Die meisten Nachbarn haben genug im Alltag und Beruf zu tun, sodass ein großes Projekt wie das Organisieren eines Nachbarschaftsfests zur zeitlichen Herausforderung werden kann. Kleinere Aufgaben lassen sich leichter erfüllen.

Zweitens sinkt das Potenzial für Konflikte, wenn alle an Bord sind. Nachbarn, die sich ausgeschlossen fühlen oder nicht informiert sind, können sich vom lauten Treiben eines Nachbarschaftsfestes eher gestört fühlen. Das lässt sich vermeiden, indem alle in die Planung oder Umsetzung involviert werden. Das gemeinsame Planen fördert auch das Gemeinschaftsgefühl.
Für die Planungsphase werden zwei bis drei Monate benötigt. In dieser Zeit bieten sich zwei bis drei Planungstreffen an – am besten abends oder am Wochenende. Nutzen Sie eine Liste, auf der alle anstehenden Aufgaben abgehakt werden können. Das erleichtert den Überblick.

2. Infos über Voraussetzungen & Genehmigungen beantragen

Genehmigungen für das Straßenfest beantragen
Nehmen Sie mindestens sechs Wochen vor dem geplanten Fest Kontakt mit der Stadtverwaltung (Ordnungsamt) auf. Dort erfahren Sie, welche Voraussetzungen erfüllt und welche Genehmigungen nötig sind. Es gibt regionale Unterschiede. Teilweise muss die Polizei informiert werden. Mancherorts leitet das Ordnungsamt die Informationen an die Polizei weiter.

Sofern das Nachbarschaftsfest nicht auf einem privaten Grundstück wie einem Hinterhof, Garten oder Parkplatz stattfindet, ist für die Nutzung einer öffentlichen Fläche (Straße, Platz etc.) eine Genehmigung nötig. Dafür gibt es Formulare und Fristen.

Bei den Behörden erfahren Sie auch, welche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen (Straßenabsperrung, Zufahrtswege für Rettungsdienste).

Weitere Themen, die Sie abklären sollten: Lärmschutz, GEMA-Meldung, Veranstalterhaftpflichtversicherung. Grundsätzlich gilt dabei, dass die Relevanz dieser Themen mit der Größe der Veranstaltung steigt.

3. Kosten des Festes bestimmen

Ein privates Straßenfest darf nicht auf Gewinnerzielung ausgelegt sein. Gleichzeitig entstehen bei einem Nachbarschaftsfest gewisse Kosten. Je mehr Eigenleistung die Nachbarn einbringen, desto preiswerter wird es. Wird in die Bereiche Unterhaltung und Verpflegung investiert, lassen sich die entstandenen Kosten beispielsweise über eine Tombola einholen.

Kosten des Straßenfestes bestimmen

Nutzen Sie Sachspenden von den Nachbarn und ansässigen Unternehmen als Tombolapreise. So fließen die kompletten Tombolaeinnahmen in die Kostendeckung. Diese Option hat den Vorteil, dass alle Nachbarn unabhängig von ihren derzeitigen finanziellen Verhältnissen am Straßenfest teilnehmen können. Ein oder mehrere Lose für die Tombola zu kaufen, ist keine Pflicht. Außerdem hat die Tombola einen Unterhaltungswert. Werden Lose auf lustige Weise verkauft und Preise unterhaltsam verteilt, amüsieren sich die anwesenden Nachbarn.

Eine andere Option ist, von allen Teilnehmern Geld einzusammeln. Entweder einen festen Betrag oder eine Spende, deren Höhe von jedem Nachbarn selbst bestimmt werden kann. Dabei besteht die Gefahr, dass es manchen Nachbarn vielleicht unangenehm ist.

Damit die Kosten überschaubar bleiben, lohnt es sich, ansässige Organisationen zum Mitmachen einzuladen. Kirchen, Kindergärten, Schulen, Vereine, soziale Einrichtungen oder Nachbarschaftshäuser haben häufig Material (Bänke, Tische etc.) oder gar helfende Hände, die sie beisteuern können. Auch lokale Unternehmen sind als Sponsoren denkbar.
Welche Kosten für das Nachbarschaftsfest entstehen und wie diese gedeckt werden, muss bereits in der Planungsphase festgelegt werden. Sie dürfen zwar keine Gewinnerzielung mit dem privaten Straßenfest planen. Auf den Kosten sitzenzubleiben sollten Sie aber keinesfalls. Finanzielle Probleme und Streitigkeiten würden der nachbarschaftlichen Gemeinschaft nur schaden.

4. Speisen, Getränke & Toiletten organisieren

Bei einem kleinen Fest reicht es, wenn alle Nachbarn etwas mitbringt. Das lässt sich gut über eine online gestellte Liste organisieren. Die mitgebrachten Speisen und Getränke am besten im Buffet-Stil anbieten und sich die Nachbarn selbst bedienen lassen.

Ist ein größeres Straßenfest geplant, übersteigt das die Kapazitäten der Nachbarschaft. Dann sollten Getränke kistenweise eingekauft werden (klären, dass der Überschuss retourniert werden kann). Für die Verpflegung kommen mehrere Optionen infrage.

  • Bäcker oder Restaurants in der Nähe beauftragen, belegte Brötchen, Finger-Food oder Ähnliches zuzubereiten.
  • Selbst einen Grill aufbauen und bedienen. Die Zutaten werden einzeln eingekauft und jeder Nachbar baut seinen Hotdog oder Burger selbst.
  • Ein Cateringunternehmen nutzen.
  • Food-Truck organisieren.

 

Bei den Toiletten gilt: Für kleine Straßenfeste ist die eigene Toilette nicht zu weit entfernt und alle, die aufs stille Örtchen müssen, können kurz nach Hause gehen. Bei größeren Nachbarschaftsfesten ist das Anmieten von mobilen Toiletten besser. Je größer das Fest, desto wichtiger ist es mehrere getrennte Toiletten für Frauen und Männer aufzustellen.

5. Einladungen & Flugblätter drucken

Der oder die Kommunikationsbeauftragte kümmert sich gegebenenfalls mit Helfern um die Erstellung, den Druck und die Verteilung der Einladungen. Bewährt haben sich zwei Typen: Postkarten und Flugblätter. Die Postkarten werden in den Briefkästen der Nachbarschaft verteilt. Flugblätter können in Hausfluren, an Zäunen oder in kleinen lokalen Geschäften angebracht werden. Mindestens zwei Wochen vor dem Straßenfest wird die Nachbarschaft informiert. Bei Nachbarschaftsfesten in der Sommerzeit und insbesondere in den Sommerferien bietet sich eine längere Vorlaufzeit an! Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass viele Familien verreist sind.
 

Die Einladung enthält mindestens folgende Informationen:

  • Datum, Ort und Zeit
  • Motto (optional)
  • was die Nachbarschaft erwartet (Programm, Unterhaltung, Verpflegung etc.)
  • Kontaktdaten für Rückfragen

 

Straßenfest Ideen

Dem Fest ein Motto geben. Für ein privates Straßenfest sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Unzählige Ideen sind beim Nachbarschaftsfest möglich. Lassen Sie sich von diesen Möglichkeiten inspirieren oder entwickeln ganz eigene Ideen für Ihr privates Straßenfest:

  • Sommerfest
  • Kennenlernfest (insbesondere für neue Wohngebiete geeignet)
  • Straßenjubiläum (runder Geburtstag der Begründung der Straße)
  • Herbstfest / Bunte-Blätter-Straßenfest
  • Kinder-Sommerfest (gut für Kinder, die in den Sommerferien nicht verreisen)
  • Familien-Straßenfest

 
Es ist auch möglich, das Fest zeitlich zu begrenzen. Beispielsweise in Form von einem Nachbarschaftsfrühstück, Nachbarschaftsbrunch oder einem Nachbarschaftsgrillabend.
 

Unterhaltung für das Straßenfest: Straßenkünstler, Hüpfburgen, Partyband, Clowns, Food-Trucks und weitere Ideen

Ihr privates Straßenfest bringt die ganze Nachbarschaft auf die Straße. Daher sollte das Fest interessant für Jung und Alt sein. Selbst dann, wenn Sie ausdrücklich ein Straßenfest für Kinder oder Familien planen, brauchen Sie Angebote für die Eltern, Großeltern oder einfach neugierige Nachbarn.

Möglich ist eine Vielzahl an unterschiedlichen Aktivitäten, die unterhaltsam, edukativ oder praktisch angelegt sind. Einige Beispiele:

 

  • Beim Alleinunterhalter handelt sich bei ihrer Vorstellung um eine One-Man-Show.

    Alleinunterhalter buchen
  • Clowns bringen nicht nur Kinderaugen zum Strahlen

    Clown buchen
  • Verleihen Sie Ihrem Straßenfest das gewisse Jahrmarkt-Feeling mit einem Karussel!

    Karussel mieten
  • Innerhalb weniger Minuten erstellt der Schnellzeichner ein stilisiertes Porträt.

    Schnellzeichner buchen
  • Verleihen Sie Ihrem Straßenfest eine magische Atmosphäre

    Zauberer buchen

Es gibt viele Optionen. Hören Sie sich um, welches Potenzial in der Nachbarschaft steckt. Womöglich gibt es begabte Musiker oder Jongleure, die für Unterhaltung sorgen könnten. Oder jemand kann aufgrund seines Jobs beispielsweise als Fitnesstrainer oder Lehrer eine Aktivität preiswert auf die Beine stellen. Für Dinge wie Kinderschminken, Malen und Basteln muss es kein Ausnahmetalent sein – die Nachbarn können den Kids selbst tolle Unterhaltung bieten.

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