Kinderspaß ist schwere Arbeit.

Es gab Zeiten, da war ein Rummelplatz das Non Plus Ultra der Unterhaltungsbranche. Wenn fahrendes Volk ins Örtchen zog, stieg die Fieberkurve besonders bei den Kindern steil an. Es kam im Jahr nicht oft vor, dass der Alltag von so einer Farbenpracht erhellt wurde. Was gab es nicht alles zu sehen: Bunte Karussells, Tiere aus fremden Ländern, den stärksten Mann der Welt, eine Wahrsagerin, Jongleure, Clowns und Seiltänzer. In einer Zeit, in der ein Gewitter oder die bunten Scheiben in der Kirche die einzigen Abwechslungen mit Unterhaltungswert waren, schlug ein Jahrmarkt bei Kindern natürlich ein wie eine Bombe. Heute muss schon deutlich mehr aufgeboten werden, um die Rangen nicht zu ermüden.

Vor dieser herkulischen Aufgabe steht ein jeder, der einen Kindergeburtstag gestalten will. Man stelle sich den Supergau vor: ein schöner Sommertag, wie gemacht für ein Kinderfest. Ein Tisch voller Torte. Der Garten wird umarmt von einem sympathischen Chaos aus Luftballons, Spielzeug, Blumen, Bonbons und leeren Brauseflaschen. Aber mittendrin steht eine Reihe gelangweilter und nörgelnder Kinder. Sie erwarten, bespasst zu werden. Dafür sind sie hier. Heute ist Kindergeburtstag. Doch alle Spiele sind gespielt. Die Not ist groß. Woher jetzt eine Idee nehmen, die die Kinder fesselt und in Bewegung hält?

Auf dem Gebiet der Unterhaltungsgeräte hat sich seit den Zeiten, in denen ein Tanzbär die Hauptattraktion des Jahrmarktes war, viel getan. Es gibt heute unglaublich viele Geräte und Konstruktionen, die alle nur dem Zeitvertreib dienen. Dabei ist die  schier unüberschaubare Vielfalt in Größe, Farbe, Ausführung eines jeden Gerätes noch gar nicht berücksichtigt. Eine große Anzahl der Geräte ist für Erwachsene konstruiert. Aber noch größer ist die Zahl der Geräte für Kinder. Um eine nörgelnde Kinderschar auf Trab zu bringen, gibt es mithin viele Möglichkeiten.

Wichtig ist eins – man braucht Platz! Nur ungern fluten Eltern das Kinderzimmer mit lustigen Bällen für ein Bällebad. Also muss man den Raum für das Bassin einplanen, in das die Bälle gefüllt und in die sodann die Kids eintauchen werden. In einem Bällebad sind die Kleinsten für längere Zeit mit sich und 100.000 Bällen beschäftigt.

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Foto: xavi talleda/Flickr.com

Wahrscheinlich bietet nicht jedes Wohnzimmer ausreichend Platz für eine Hüpfburg. Ein Garten ist ein guter Ort für eine Hüpfburg. Eine grüne Wiese auch. Wer schon dabei ist, das Geld für die Miete einer Hüpfburg in die Hand zu nehmen, erwägt vielleicht auch, für das Kinderfest einen Clown zu buchen. Ein Clown kommt immer groß an bei den Kleinen. Mit Jonglage, Artistik und Zaubertricks versteht er es, die Kinder in Staunen zu versetzen. Seine Vorführung ist nicht nur eine Aneinanderreihung von Späßen und Klamauk. Meistens lernen die Kinder auch kleine, wichtige Dinge dabei.

Und während der Nachwuchs in die Aufführung des Clowns vertieft ist, haben die Großen eine kurze Pause verdient. Um sich ähnlich spannend wie die Kleinen unterhalten zu lassen, gibt es viele Möglichkeiten. Die eine oder andere Frage wird sich klären, wenn man sich von einer Wahrsagerin einige Details aus der Zukunft erzählen lässt. Nachdem der Clown sein Spektakel beendet hat, die Kleinen restlos begeistert sind und die Großen in der Glaskugel einen Blick in ihre Zukunft riskiert haben, lässt sich der Abend mit einer Feuershow wunderbar abrunden. Am nächsten Tag ist Papa der stärkste Mann der Welt, wenn er das Chaos vom Kindergeburtstag beseitigt. Es sind auch heute noch alle Protagonisten vertreten, die schon vor 150 Jahren für eine gute Kinderveranstaltung gesorgt haben.