Sankt-Martins-Umzüge

Der November ist der Monat zum Laternelaufen. Da darf eine schöne Laterne, am besten eine selbst gemachte, natürlich nicht fehlen. Wir geben euch nützliche Tipps, wie Ihr mit viel Spaß eine einzigartige Laterne basteln könnt. Dies bereitet besonders den Kindern große Freude. Aber zuerst einmal klären wir die Frage, woher die Tradition des Laternelaufens überhaupt kommt.

4122331253_3899c0e9d7_b

Photo credit: Dieter Weinelt / Flickr / CC BY-ND 2.0

Martinstag

Der 11. November ist der Gedenktag an den heiligen Martin von Tours. Er war der Sohn eines Offiziers. 331 nach Christus wurde von dem römischen Kaiser befohlen, dass alle Söhne von Berufssoldaten der römischen Armee dienen mussten, so also auch der 15 jährige Martin. Er war bescheiden und gütig, weshalb ihn seine Kameraden sehr schätzten. Auch, wenn er nicht getauft war, handelte er wie ein Christ. So kam es, dass die Menschen Martin zum Bischof machen wollten. Doch dies war nicht sein Wunsch. Er fühlte sich nicht würdig, ein Bischof zu sein.
Die Legende besagt, dass Martin bereits drei Jahre später als Gardeoffizier stationiert war. An einem kalten Tag im Winter ritt er auf seinem Pferd auf das Stadttor zu. Als ihm ein fast unbekleideter Bettler entgegenkam, empfand er großes Mitleid. Alle anderen Menschen schauten weg, doch Martin teilte seinen Mantel mit seinem Schwert und gab dem Bettler eine Hälfte.
In der darauffolgenden Nacht hatte Martin einen Traum in welchem ihm Jesus Christus begegnete. Dieser sagte er sei der Bettler gewesen und dankte ihm für seine Barmherzigkeit. Martin beschloss, sein Leben zu ändern. Er verließ die Armee und wurde Mönch. Einige Jahre später wurde er der dritte Bischof von Tours. Heute gilt er als einer der bekanntesten Heiligen in der katholischen Kirche. Verehrt wird er auch in der orthodoxen, anglikanischen und evangelischen Kirche. Am 11. November 397 fand seine Grablegung statt, weshalb dieser Tag ihm gewidmet wird.

Sankt-Martins-Umzüge

In vielen Regionen finden Sankt-Martins-Umzüge statt. Viele Kinder laufen nach Einbruch der Dunkelheit in einem Laternenumzug durch die Straßen. Dabei singen sie schöne Lieder über ihre Laternen. Bei vielen Umzügen ist auch ein Reiter, der wie in der Sage beschrieben, seinen Mantel mit dem Bettler teilt, vertreten.
Begründungen für diesen Brauch gibt es verschiedene: eine Sage besagt, dass der junge Martin geflüchtet war, weil er kein Bischof werden wollte. Die Menschen suchten ihn damals in der Nacht mit Fackeln und Laternen.
Einer anderen Geschichte nach gab es am Grab des Heiligen Martin viele Lichterumzüge. So entstand im Laufe der Zeit eine Tradition, an dem Beerdigungstag des Heiligen Martins durch einen Laternenumzug an ihn zu denken.

 

Schöne individuelle Laternen in kurzer Zeit basteln

8118494550_febe4e4a31_o

Alles, was ihr zum Basteln einer Laterne benötigt, sind eine runde Käseschachtel, ein Lineal, ein Bleistift, Klebstoff, eine Schere, Transparentpapier (weißes und buntes), ein Teelicht und etwas Draht.
Schneidet aus dem Deckel der Käseschachtel die Fläche aus ohne den Rand zu beschädigen. Messt das weiße Transparentpapier ab. Die Breite soll hierbei dem Umfang der Käseschachtel entsprechen, die Höhe könnt Ihr selber wählen.
Nun müsst Ihr euch Motive für die Laterne überlegen. Eine Idee sind Blätter in allen Farben, die Ihr aus dem bunten Transparentpapier ausschneidet. Wenn das Kind noch klein ist und noch nicht schneiden kann, können auch kleine bunte Fetzen abgerissen werden und auf das Transparentpapier aufgeklebt werden. Besonders schön wird die Laterne, wenn die Schnipsel oder Blätter sich überlappen und kaum noch weißes Transparentpapier zu sehen ist.

Photo credit: Rudolf Schäfer / Flickr / CC BY-SA 2.0

Klebt das fertige Laternenpapier mit der Kante um die untere, noch ganze Hälfte der Käseschachtel. Der obere Rand der Käseschachtel wird am anderen Ende der Laterne von Innen zur Stabilisierung angebracht.
Klebt das Teelicht in der Mitte des Laternenbodens fest, setzt Löcher für den Draht und befestigt ihn. Schon kann der Laternenumzug beginnen!